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Michael Pommerening, Joachim Frank

Das Wandsbeker Schloss
  

Rantzau, Brahe und die Familie Schimmelmann

Einleitung (Originaltext)

Die Geschichte Wandsbeks bis zur Stadtwerdung im Jahre 1870 wurde - außer von Matthias Claudius, der 'Wandsbek zum 'berühmtesten Marktflecken Deutschlands' machte - entscheidend von zwei Persönlichkeiten geprägt: Heinrich Rantzau und Heinrich Carl von Schimmelmann.  

Der Humanist Heinrich Rantzau war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten Nordeuropas in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der hochgebildete und -geehrte Mann erbaute die 'Wandesburg' und gab die ersten Anstöße dafür, dass das kleine Gut im Osten Hamburgs erheblich an Bedeutung gewann.

Der Kaufmann Heinrich Carl Graf von Schimmelmann erwarb das Gut 1762 und baute ein neues 'Schloss'. Den Verfassern ist bewusst, dass dieser Begriff im strengen Wortsinn eigentlich Fürstenresidenzen vorbehalten ist. Dies ändert aber nichts daran, dass eigentlich immer nur vom 'Wandsbeker Schloss' und vom 'Schlosspark' gesprochen und geschrieben wurde - ebenso wie sich das Museum in Ahrensburg offiziell 'Schlossmuseum' nennt und sogar das Berner Gutshaus als 'Schloss' bezeichnet wird. Die rein theoretische sprachliche Abgrenzung zum Herren- oder Gutshaus wird daher von der breiten Bevölkerung nicht mitgetragen oder gar verinnerlicht, und so wollen wir uns in Wandsbek auch weiterhin getrost zurücklehnen und vom 'Schloss' sprechen und lesen, einem der schönsten in Holstein mit einem klugen und märchenhaft reichen Grafen und seiner bildhübschen Frau. Es käme ja auch niemand auf die Idee, die Straßen in Wandsbeks Zentrum in 'Herrenhausstraße' und 'Gutsgarten' umzubenennen.

Schloss, Schlosspark und Mausoleum sind ebenso wie Heinrich Rantzau und der 'Schatzmeister' selbst ein Schwerpunkt dieses Buches. Es schildert das Leben und Wirken dieser beiden Persönlichkeiten, denen Wandsbek auch wirtschaftlich so viel zu verdanken hat eingebettet in die spannende Geschichte des Gutes. Weitere Schwerpunkte sind der Astronom Tycho Brahe und der Gutsherr Christian von Schimmelmann, über den bislang nur sehr wenig veröffentlicht worden ist.

An Hand der einzelnen Kapitel und der vielen, soweit möglich farbigen Darstellungen kann der Leser die Geschichte des Gutes und des Schlosses bis zu dessen Abriss im Jahre 1861 nachvollziehen, von neuesten Forschungsergebnissen erfahren, auf Spurensuche gehen und auch entdecken, dass vieles was immer wieder behauptet wurde gar nicht stimmt. Dazu zählen die falsche Angabe der Lage der Wandesburg ebenso wie die unzutreffende Betitelung des Ritters Heinrich Rantzau als Graf. Auch die Forschungsergebnisse über die Geschichte des Schlossparks sind hier erstmals zusammengefasst. 

Bewusst wurde auf zahlreiche historische Zitate zurückgegriffen, weil diese auf eindringliche Weise den Zeitgeist widerspiegeln, und ebenso bewusst wurden Parallelen zur heutigen Zeit gezogen.

Viele historische und aktuelle Darstellungen helfen, sich im wahrsten Sinne des Wortes 'ein Bild zu machen' - von der Geschichte eines Ortes, der für viele Wandsbeker, vor allem aber für alle Nicht­Wandsbeker eine ganze Reihe von Überraschungen bereithält.

 

Pommerening, Frank: Das Wandsbeker Schloss - Brahe, Rantzau und die Familie Schimmelmann; Großformat 144 Seiten,
über 230 überwiegend farbige Abbildungen
24,90 €, ISBN 3-9807460-3-8

 


 

Presseberichte zu "Das Wandsbeker Schloss":

"Wandsbek informativ", 12/2004

Buchkritik